Experimentelles: Zitronenkuchen ohne Zucker - geht das?


Ich habe (der Linie wegen) schon einige Male darüber gegrübelt, ob man einen Sandkuchen auch ohne Zucker backen kann. Meine Vermutung war, dass der Zucker beim Backen ebenso für die Struktur des Kuchens wichtig ist, wie das Mehl, die Eier und das Backpulver.

Frühere Tests hatten ergeben, dass Butter nicht unbedingt nötig ist, ich verwende daher für Kuchen, die ich während eine Diät essen möchte, Halbfettsahne (oder wie hier: Sahnejoghurt). Die Kuchen werden dann trockener, aber das tut ja dem Geschmack keinen Abbruch.

Der heutige Backtest ging aber weiter, ich habe den Zucker gegen flüssigen Süßstoff ersetzt. Und es kam so, wie ich dachte. Der Kuchen ist beim Backen sehr ungleich aufgegangen und hat lustige Finger gebildet, weil es ihm an Zucker fehlte.

Geschmeckt hat er besser, als er aussieht. Innen ist er großporig und er wirkt beim Kauen von der Textur her eine Spur gummiartig. Dies setzt sich aber nicht beim Geschmack fort. Ingesamt schmeckt er unverkennbar nach Zitronenkuchen, der Süßstoff ist im Nachgang etwas bitter. Mir selbst hat der Kuchen gut genug geschmeckt, damit ich mir meinen kleinen Vorrat einfrieren und für die Besänftigung von Kuchenheißhunger einsetzen kann. Gästen würde ich ihn allerdings nicht anbieten.

Haehnchenbrust mit Honig-Senf-Panade



Ich liebe panierte Koteletts und Schnitzel. Mit Semmelbröseln Paniertes muss ja mit wahnsinnig viel Fett gebraten werden, es muss quasi im Fett schwimmen, da die Panade sonst nicht goldbraun wird. Die Panade zieht das Fett und gibt es auch nicht wieder her. Dies ist also keine gute Ausgangslage für das Bestreben, abnehmen zu wollen.

Madame hatte Lust auf Hühnerbrust und Senf. Monsieur brachte eine Honig-Senfpanade mit ins Spiel, was Madame zunächst aus den oben genannten Gründen kategorisch ablehnte. Immerhin, wir hatten noch einen Honigrest und den habe ich mit Senf verquirlt.

Die Hühnerbrust wurde gesalzen und gepfeffert und mit der Pampe eingeschmiert. Danach bin ich noch auf die Idee gekommen, das Ganze mit ein bisschen Mehl zu pudern. Also hat Cliff mir das Mehl aus dem Schrank geholt und auf einen Teller gestreut. Es handelte sich um Vollkornmehl, welches ich nie zum Backen von Kuchen verwende, aber Mal für meine dilletantischen Brotbackversuche gekauft hatte. Vollkornmehl ist ja gröber als Weizenmehl und ich habe also glücklich vorausahnend die Brüstchen in ihnen gewälzt.

Beim Braten bestätigte sich dann meine Ahnung. Mit Vollkornmehl bekommt man eine Panade hin, die mit etwas Fantasie an eine Semmelbröselpanade erinnert, aber viel weniger Fett beim Braten saugt. Für vier Hühnerbrüste habe ich 4 Esslöffel Öl zum Braten verwendet, zwei für die Oberseite und zwei für die Unterseite des Bratguts. Im Nachgang betrachtet, hätten sogar 3 Esslöffel gereicht. Da die 4 Hühnerbrüste auf zwei Tage und zwei Personen verteilt werden, nimmt jeder nur 1 Esslöffel Öl pro Mahlzeit zu sich. Und da es sich um Olivenöl handelt, ist es ja ein Öl mit mehfach ungesättigten Fettsäuren , wird also zum regelmäßigen Verzehr in kleinen Mengen sogar empfohlen.
 

Ein Ei habe ich nicht gebraucht, da die Senf-Honig-Pampe ausreichend Feuchtigkeit zum Panieren geboten hat.

Die dargestellten Hühnerbrüste habe ich nicht direkt nach dem Braten fotografiert, sondern kommen aus dem Kühlschrank. daher ist die Panade schon etwas wellig. Am Zubereitungstag sahen sie perfekt aus.

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